Jugendliche wählen wichtigstes Gremium der Pfarrei

Bei den Pfarreiratswahlen am vergangenen Wochenende (11./12. November) im Bistum Münster durften erstmals Jugendliche ab 14 Jahren mitbestimmen
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In Goch unterstützten Mitglieder der KjG Liebfrauen die beiden jungen Kandidat/-innen aus ihrem Verband. (Foto: KjG Liebfrauen Goch)

Alle Katholikinnen und Katholiken ab 14 Jahren konnten am vergangenen Wochenende (11./12. November) über die Besetzung der Pfarreiräte im Bistum Münster abstimmen und damit für frischen Wind in ihren Gemeinden sorgen. Für die Absenkung des aktiven Wahlalters hatte sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Münster e.V. im vergangenen Jahr erfolgreich eingesetzt. In vielen Pfarreien kandidierten junge Menschen ab 16 Jahren um den Einzug in das Gremium, das das kirchliche Leben vor Ort maßgeblich mitgestaltet.

Für die Interessen Jugendlicher wollen sich in ihrer Pfarrei St. Pankratius in Emsdetten beispielsweise Anna Berning und Simon Gerling einsetzen. Die 25-Jährige und der 27-Jährige engagieren sich bereits seit vielen Jahren als Messdienerleiter und bei der Organisation der Sommerfreizeit. Jetzt freuen sie sich darauf, im Pfarreirat mitzumischen. „Es macht mir Spaß, mich gemeinsam mit anderen für etwas stark zu machen“, betont Berning.

Susanne Deusch, Geistliche Leiterin des BDKJ Münster, wertet das Wahlrecht für Jugendliche ab 14 Jahren als wichtiges Signal. „Jetzt können sie das Leben in ihrer Pfarrei nicht mehr nur über ihr ehrenamtliches Engagement mitgestalten, sondern sind eingeladen, ihre Stimme abzugeben.“

Diese Einladung, die der BDKJ durch eine gemeinsame Kampagne mit der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) und dem Bistum Münster unterstützt hat, ist bei vielen Jugendlichen angekommen. Mehr als 10.000 Aufkleberpostkarten wurden dafür mithilfe der Pfarreien und Jugendverbände an die jungen Menschen verteilt, das Kampagnenvideo wurde in den sozialen Medien viele Tausende Male angesehen.

Mehr Jugendbeteiligung zu ermöglichen, darum ging es dem BDKJ in erster Linie. Darum will der Dachverband der katholischen Jugendverbände den Erfolg der Einbeziehung der neuen Wählergruppe am Ende auch nicht an der bloßen Wahlbeteiligung messen lassen. Die offiziellen Zahlen aus dem gesamten Bistum liegen zwar noch nicht vor, zahlreiche Rückmeldungen aus den Pfarreien bestätigen Deusch aber schon in ihren Bemühungen. So verzeichnete beispielsweise die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius und St. Georg in Havixbeck eine Wahlbeteiligung der jungen Wähler zwischen 14 und 16 Jahren von rund 26 Prozent, wie die Pfarrei mitteilt. Die insgesamt sehr hohe Wahlbeteiligung von mehr als 28 Prozent im Vergleich zu früheren Wahlen, bei denen sie jeweils um zehn Prozent schwankte, führen die Verantwortlichen auf die erstmalige Durchführung als Briefwahl zurück.

Text: BDKJ Münster