„Ich hoffe, dass sich durch die Jugendsynode auch politisch etwas in Bewegung setzt.“

Bischof Dr. Felix Genn tauscht sich zur Vorbereitung seiner Teilnahme an der Jugendsynode in Rom mit Jugendverbandler*innen aus dem Bistum Münster aus.
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Bischof Dr. Felix Genn antwortete den jungen Menschen auf ihre teils kritischen Fragen zu Themen wie der Sexualmoral oder Geschlechtergerechtigkeit.

Ihre Fragen und Wünsche mit nach Rom zu nehmen, versprach Bischof Dr. Felix Genn den Jugendverbandlerinnen und -verbandlern des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster am Montagabend im Franz-Hitze-Haus. Bei der Bischofsynode vom 3. bis zum 28. Oktober 2018 zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ wird es darum gehen, was junge Leute über das Leben und den Glauben denken. Die jungen Verbandler*innen nutzten die Gelegenheit, Bischof Felix mitzuteilen, was sie sich für die Zukunft der Kirche wünschen und was sich aus ihrer Sicht verändern müsste.

„Ich halte das ganze Unternehmen für ein hoffnungsvolles“, stelle Bischof Genn direkt zu Beginn der Veranstaltung klar. Die umfassende Befragung junger Menschen auf der ganzen Welt betrachte er als Hoffnungszeichen. Papst Franziskus nehme seine Aussage „Ich will euch hören!“ sehr ernst. Das habe sich auch bereits in den Ergebnissen der Vorsynode gezeigt, die im März dieses Jahres in Rom stattgefunden hat. „Die jungen Menschen wurden gehört, die Vorsynode war nicht fruchtlos“, betonte Genn. Das Abschlussdokument enthalte Thesen, die er aus römischen Mund noch nie gehört habe. „Ich hoffe, dass sich durch die Jugendsynode auch politisch etwas in Bewegung setzt. Was wir vor Ort tun können, werden wir tun.“

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst formulierten die Jugendverbandler*innen Fragen aus verschiedenen Perspektiven, zum Beispiel nach der noch fehlenden Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Orientierungen oder der Benachteiligung von Frauen bei der Zulassung zu kirchlichen Ämtern. Außerdem äußerten sie den Wunsch nach mehr Demokratie und Gleichberechtigung, wie sie in den katholischen Jugendverbänden längst gelebt werden, sowie nach mehr Unterstützung und Wertschätzung für die verbandliche Arbeit. Schließlich sei der Jugendverband für viele Kinder und Jugendliche eine der letzten Kontaktflächen mit Kirche und berge somit ein großes Potenzial für deren Zukunft.

Bischof Genn zeigte sich verärgert darüber, dass es noch immer Hindernisse für die Jugendverbandsarbeit gebe. „Wir müssen uns bewusst werden, welchen Schatz wir haben – Jugendverbände wie euch gibt es nur in Deutschland“, sagte Genn. Er ermutigte die Anwesenden, weiter für Unterstützung an die Türen zu klopfen: „Seid unbequem!“

Der Vorsitzende des BDKJ Münster, Johannes Wilde, dankte Bischof Genn für den offenen Austausch: „Sie sind seit langem ein großer Unterstützer der Jugendverbandsarbeit und wir sind Ihnen dankbar, dass Sie unsere Anliegen bei Ihren Gesprächen in Rom einfließen lassen.“