Genn: Wer Jesus folgt, begibt sich auf guten Pfad

Friedenslicht von Betlehem erreicht das Bistum Münster

Das Friedenslicht von Betlehem ist da: Am Sonntag (15. Dezember) um 14:26 Uhr erreichte die Flamme, die in der Geburtsgrotte Jesu in Israel entzündet worden war, den Hauptbahnhof in Münster. Eine Delegation Pfadfinder hatte es per Zug aus Wien abgeholt, wohin es mit dem Flieger gebracht worden war. Die Reise des Lichts, das bis Münster bereits etwa 3.600 Kilometer zurückgelegt hat, ist nicht beendet: In einem zentralen Aussendungsgottesdienst im St.-Paulus-Dom in Münster wurde es am Abend an etwa 1.000 Jugendliche weitergereicht, die es in alle Regionen des Bistums weitertragen werden.

Beeindruckt von der Symbolkraft dieser Aktion zeigte sich Bischof Dr. Felix Genn. Das Licht, das sich jedes Jahr auf seine Reise um die ganze Welt mache, sei ein Sinnbild für die Hoffnung Jesu. "Wer seinen Wegen folgt, begibt sich auf einen guten Pfad", sagt er in der Predigt während des ökumenischen Gottesdienstes. Mit Blick auf den großen Anteil an Pfadfindern unter den Besuchern ermutigte er die Jugendlichen, sich auf den Pfad Jesu zu begeben. "Das Licht ist still, aber nicht totenstill, sondern lebendig", so der Bischof weiter, "es verbrennt nicht andere, sondern sich selbst für andere". Jeder Mensch könne zu einem solchen Licht für andere werden, wenn er sich für jemanden in Not einsetze: "An dieser Stelle wird die Welt ein wenig heller und aus vielen kleinen Lichtern kann ein großes Leuchten werden."

 Das Motto der diesjährigen Friedenslicht-Aktion heißt "Recht auf Frieden" und bezieht sich auf die Menschrechte-Charta der Vereinten Nationen, die vor 65 Jahren verabschiedet wurde. Deshalb wandern mit dem Licht auch Petitionen durch das Bistum Münster, auf denen Unterschriften darauf aufmerksam machen sollen, dass diese Rechte in vielen Ländern noch längst nicht umgesetzt werden. Bei der Aussendung unterzeichneten diese Petition neben Bischof Genn auch die evangelische Superintendentin Meike Friedrich und der münstersche Oberbürgermeister Markus Lewe. Am Ende des stimmungsvollen Gottesdienstes kam es zum Höhepunkt der Aussendungsfeier: die Kinder und Jugendliche brachten ihre Leuchter und Kerzen zum Altar, wo diese von Genn und Friedrich mit der Flamme des Friedenslichtes entzündet wurden. Nach und nach wanderte so das Licht durch den Dom. In den kommenden Tagen wird es von den jungen Menschen in Pfarreien, Gruppen, Krankenhäuser und Schulen gebracht.

Oft endet die über 3.600 Kilometer lange Reise des Lichts von Betlehem über Wien in das Bistum auch in Privathäusern unter dem Weihnachtsbaum. Die Initiative "Licht aus Betlehem" begann 1986 in Österreich und geht auf eine Initiative des oberösterreichischen Landesstudios des Österreichischen Rundfunks (ORF) zurück. Inzwischen hat sich das Friedenslicht in mehr als 25 europäischen Ländern zu einem neuen Weihnachtsbrauch entwickelt. Als Botschafter des Friedens soll das Licht aus Betlehem durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Besonders die internationale Pfadfinderbewegung hat sich dieser Aktion angenommen und sorgt dafür, dass es in den meisten europäischen Ländern verbreitet wird und seinen Weg sogar in die USA findet.

Text und Foto: Pressedienst Bistum Münster 16.12.13