Jugend!politischer Abend mit zahlreichen Abgeordneten und Minister*innen

Katholische Jugendverbände fordern kurz vor der Bundestagswahl eine kinder- und jugendgerechte Politik ein
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Wie können die Interessen von Kindern und Jugendlichen besser in politische Entscheidungen einfließen? Welche Möglichkeiten gibt es, ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit zu fördern? Muss mehr für Demokratiebildung getan werden? Über diese und viele weitere Fragen diskutierten am Dienstag rund 50 Vertreter*innen der katholischen Jugendverbände des BDKJ Diözese Münster mit Regierungsvertreter*innen, Abgeordneten und in diesem Jahr zur Wahl stehenden Kandidat*innen der Bundes-, Landes-, und Kommunalebene. 

Rund 20 politisch Aktive aus den Reihen von CDU, SPD, Die Grünen, FDP und Die Linke waren der Einladung des BDKJ-Diözesanverbandes zum Jugend!politischen Abend in die Aula der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde nach Münster gefolgt, darunter Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Beim Jugend!politischen Abend des BDKJ handelt es sich traditionell um eine Veranstaltung, bei der junge Menschen in ungezwungener Atmosphäre mit politischen Amtsträger*innen über die Themen diskutieren können, die sie aktuell bewegen. 

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählten diesmal die demokratische Teilhabe junger Menschen, die Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut in Deutschland, bessere Mobilität im ländlichen Raum, die Einführung eines sozialen Pflichtjahres, das Empowerment von Frauen und die Förderung ehrenamtlichen Engagements.  

Der Jugend!politische Abend wird von den Jugendverbänden vorbereitet und ist geprägt durch ein unkonventionelles Veranstaltungsformat mit einem kreativen Ideenaustausch auf Augenhöhe. Beim politischen Speeddating lernten sich die Teilnehmenden zunächst innerhalb von wenigen Minuten persönlich kennen. Anschließend wurden die aufgeworfenen Fragen in Kleingruppen vertiefend diskutiert, etwa die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahren oder das jugendgerechte Gestalten öffentlicher Räume.

Diskussion unter Eindruck vom Bundestagswahlkampf

Unter dem Eindruck der bevorstehenden Bundestagwahl legten die Teilnehmenden einen zusätzlichen Schwerpunkt auf einem respektvollen Umgang miteinander im Wahlkampf, Orte der Demokratiebildung und einen geeigneten Umgang mit Politikverdrossenheit bei jungen Menschen und politischem Extremismus.

In diesem Zusammenhang wurde auch das Abstimmungsverhalten der CDU-Bundestagsfraktion in der vergangenen Woche mehrfach kritisch hinterfragt. „Dass die CDU die Zustimmung der AfD im Deutschen Bundestag zu ihren Anträgen und einem Gesetzesentwurf billigend in Kauf genommen hat, können wir in keiner Weise nachvollziehen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Zusammenarbeit mit der AfD. Auch weil uns weiterhin an einem guten und vertrauensvollem Verhältnis gelegen ist, erwarten wir von der CDU eine klare Distanzierung von einer Zusammenarbeit mit der AfD“, erklärt Chiara Beyer, BDKJ-Diözesanvorsitzende.

Alles in allem bot der Jugend!politische Abend des BDKJ jungen Menschen aus Jugendverbänden im Bistum Münster die Gelegenheit, die Probleme, die ihnen auf dem Herzen liegen, persönlich und in einer offenen Atmosphäre politisch Verantwortlichen vorzutragen und diese von ihren Anliegen zu überzeugen. Eine Fortführung der Veranstaltung im kommenden Jahr und weiterführende Gespräche mit den Parteien sind bereits vorgesehen.