Wer wählt freiwillig Pflicht? Dazu haben sich 40 Personen am Dienstag, den 8. April, im Rahmen der Jugendinitiative „Generation jetzt!“ digital ausgetauscht. Intensiv diskutierten sie über die aktuelle politische Forderung nach der Einführung eines Pflichtjahres und der Vision eines Rechtsanspruchs auf einen Freiwilligendienst.
Nach zwei fachlichen Impulsen durch den Verfassungsrechtler und Autor Prof. Dr. Bernhard Schlink („Der Vorleser”) sowie Philipp Soggeberg (FSD Bistum Münster gGmbH) zu den möglichen Ausgestaltungen eines freiwilligen gegenüber einem verpflichtenden sozialen Dienst diskutierten die beiden gemeinsam mit den weiteren Podiumsteilnehmer*innen: Gregor Podschun (BDKJ-Bundesvorsitzender), Antonia Schwarz (FSJlerin beim BDKJ Speyer) sowie Sigrid Ophoff (Lebenshilfe Aachen FeD GmbH).
„Eine soziale Dienstpflicht ist aktuell nicht denkbar und auch nicht umsetzbar. Im Gegenteil: In einer Demokratie sind wir alle zur Freiwilligkeit verpflichtet. Es ist Aufgabe der Politik dafür zu sorgen, dass Menschen, die sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft engagieren wollen, auch die Möglichkeiten dazu erhalten“, erklärte Philipp Soggeberg.
Einig waren sich die Teilnehmenden in der Notwendigkeit, einen Aufwuchs des sozialen Engagements für den demokratischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Die BDKJ-Diözesanvorsitzende Chiara Beyer, die die Veranstaltung moderierte, teilt diesen Eindruck: „Junge Menschen wollen sich engagieren, daher sollten gute Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Stärkung der Freiwilligendienste.“
Insofern bekräftigt der BDKJ sein Bekenntnis zum überverbandlichen Visionspapier “Freiwilligendienste 2030” auf Grundlage des Beschlusses der BDKJ-Hauptversammlung 2024 (www.rechtauffreiwilligendienst.de). Statt einer Dienstpflicht braucht es einen Rechtsanspruch auf Förderung eines Freiwilligendienstes, ein staatlich finanziertes Freiwilligengeld auf BAföG-Niveau sowie eine einladende Informations- und Beratungskampagne des Bundes an alle Schulabgänger*innen zu den Möglichkeiten des gesellschaftlichen Engagements.