„Wir Jugendverbände wollen keine Welt, in der alles wieder nationaler wird.“

BDKJ Münster zeigt Flagge bei der Gegenkundgebung zum AfD-Neujahrsempfang in Münster
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Susanne Deusch, Geistliche Leiterin des BDKJ Münster und der Jugendverbandler Marcel Schlüter sprachen für die katholischen Jugendverbände im Bistum Münster bei der Gegenkundgebung des Bündnisses "Keinen Meter den Nazis" zu AfD-Neujahrsempfang.

Beim Neujahrsempfang der AfD in Münster am Freitag, 22. Februar, will das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ wie bereits 2017 ein starkes Zeichen gegen den Rechtsruck und für eine solidarische Gesellschaft setzen. Auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Münster wird mit zahlreichen Verbandlerinnen und Verbandlern seiner Mitgliedsverbände an der Gegenkundgebung teilnehmen. Auf der Bühne bringen die Geistliche Leiterin des BDKJ, Susanne Deusch und der in der Jugendarbeit des BDKJ engagierte Marcel Schlüter den Protest der Jugendverbände zum Ausdruck.

Ihr Statement im Wortlaut:

Wir stehen hier für den BDKJ, den Dachverband der katholischen Jugendverbände, zum Beispiel der Malteserjugend oder der Pfadfinder. In unseren Jugendverbänden engagieren sich Woche für Woche ehrenamtlich 75.000 Kinder und Jugendliche auf ganz unterschiedliche Weise, in Gruppenstunden und in Ferienfreizeiten.
Was uns ausmacht ist, dass wir demokratisch organisiert sind und bei uns jede*r mitbestimmen und sich einbringen kann. Egal welcher Herkunft, welchen Alters oder welcher Religion. Wir sind aufgrund unseres christlichen Glaubens davon überzeugt, dass jeder Mensch gleich viel Wert ist – egal wo er geboren wurde, welche Hautfarbe er hat oder woran er glaubt! Daraus handeln wir!
Wir stehen hier am Rathaus des westfälischen Friedens, einem geschichtsträchtigen Ort in Münster. In der Stadt, die bei den letzten Wahlen bewiesen hat, dass es sich lohnt, sich für Offenheit und Toleranz einzusetzen. Wir sind die Stadt, die unter 5% geblieben ist!

Nichtsdestotrotz hat die AfD es geschafft, in die Parlamente einzuziehen und durch ihren Populismus und ihre Aggressivität die Stimmung immer wieder anzuheizen. Sie brechen Tabus, schließen Minderheiten aus und leugnen den Holocaust! Wir finden das Verhalten nicht nur zweifelhaft, sondern gefährlich!

Die AfD fordert für sich Rechte ein, die sie anderen nicht zugesteht. Sie will nicht allen Menschen die Lebensumstände zugestehen, die sie für sich selber verlangt. Sie will nicht alle Religionen gleich behandeln. Sie will den Menschen vorschreiben, wer seine Religion hier wie ausleben darf. Das darf nicht sein!

Immer wieder fallen die Vertreter*innen der AfD durch platte Antworten auf komplizierte Fragen auf. Mit flachen Parolen versuchen sie, auch jungen Menschen einfache Lösungen anzubieten. Die Jugendorganisation der AfD wird mittlerweile vom Verfassungsschutz beobachtet, da sie gegen die Menschenrechte und gegen Teile des Grundgesetztes verstößt.
 
Dabei wollen Kinder und Jugendliche in einer Gesellschaft aufwachsen, in der alle friedlich miteinander leben. Wir Jugendverbände wollen keine Welt, in der alles wieder nationaler wird. Wir setzen uns für die Zukunft Europas und dessen Grundsätze ein:  Freiheit, Demokratie und Gleichheit!

Viele Verbandler*innen nutzen zahlreiche internationale Projekte, Austausche und setzen sich für internationale Gerechtigkeit ein. Wir wollen, dass alle Menschen auf dieser Welt die gleichen Bedingungen haben, aufzuwachsen und ein menschenwürdiges Leben zu führen.

In unseren Ferienfreizeiten und Gruppenstunden nehmen Geflüchtete teil. Mittlerweile sind sie auch als Gruppenleiter*innen tätig! Wie alle anderen Jugendlichen haben sie Lust sich ehrenamtlich zu engagieren, gemeinsam mit Gleichaltrigen das Leben zu meistern und unsere Gesellschaft zu gestalten.

Auch aufgrund der vielen positiven Erfahrungen und der christlichen Überzeugung wünschen sich unsere Kinder und Jugendlichen ein friedliches Miteinander!

  •  Eine Welt mit offenen Grenzen
  •  Einen Staat, der für Schwächere einsteht
  •  Die Freiheit, unsere Meinung zu sagen, ohne Angst vor Anfeindungen
  • Die Freiheit, unsere Religion selbst zu wählen und zu leben, egal ob Christ, Moslem, Buddhist, Jude, oder was auch immer!

Wir denken bunt!

  •  Für eine offene Gesellschaft für alle!
  •  Für Menschenfreundlichkeit und Toleranz!
  •  Für einen friedlichen Dialog der Religionen!
  •  Für einen respektvollen Umgang in Einheit und Vielfalt!
  •  Für Integration und Weltoffenheit!
  •  Für ein freies Miteinander, in dem jede*r zählt!

Eindrücke der Gegenkundgebung zum AfD-Neujahrsempfang in Münster