Rund 40.000 Kinder und Jugendliche unterwegs

Katholische Ferienfreizeiten erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit

Mit dem Start der Sommerferien beginnt in dieser Woche auch die heiße Phase der Ferienfreizeiten und Sommerlager. Rund 40.000 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Münster sind auch in diesem Jahr wieder mit katholischen Jugendverbänden, Ferienwerken, Pfarrgemeinden oder anderen kirchlichen Trägern unterwegs. „Auch wenn es inzwischen viele kommerzielle Anbieter von Ferienmaßnahmen gibt, bleibt die Anziehungskraft unserer Jugendfreizeiten ungebrochen“, freut sich Michael Seppendorf, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendseelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Münster.

Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bleibe seit Jahren auf konstant hohem Niveau. Ermöglicht werde der Ferienspaß für die jungen Menschen erst durch das große Engagement vieler Ehrenamtlicher, betont der BDKJ-Diözesanvorsitzende Lukas Tekampe. „Mehrere tausend Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter opfern ihren Urlaub, um Kindern und Jugendlichen unvergessliche Ferienerlebnisse zu bieten. Das verdient Dank und Unterstützung.“ Er kritisiert, dass die Politik genau diese Unterstützung allzu oft vermissen lasse. Zu viele bürokratische Vorgaben würden das ehrenamtliche Engagement erschweren. Bereits auf der Fachtagung Jugendpastoral im Mai hatten sich BDKJ und Abteilung Kinder- und Jugendseelsorge dem Thema Ferienfreizeiten gewidmet.

Die Sozialwissenschaftlerin Judith Dubiski von der FH Köln hatte dabei Studien präsentiert, nach denen Kindern und Jugendlichen heute zu wenig freie und ungeplante Zeit zur Verfügung steht. Alle Studien machten deutlich, wie wichtig informelle und non-formale Bildung jenseits von Schule sei, sagte Dubiski. „Gerade deshalb ist das Engagement unserer Freiwilligen so wichtig“, meint Michael Seppendorf, „denn es macht das Lernen durch Selbst-Entdecken erst möglich“. Aber nicht nur während der Ferien, auch in der Schulzeit fordern die katholischen Jugendverbände mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche. So setzt sich die Katholische junge Gemeinde beispielsweise für eine Begrenzung der Unterrichtszeit auf 35 Stunden pro Woche ein. Der Schutz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor jeglicher Art von Gewalt bleibt auch weiterhin ein wichtiges Anliegen der kirchlichen Träger von Ferienangeboten.

Die Präventionsordnung des Bistums Münster sieht vor, dass verantwortliche Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter intensiv zu diesem Thema geschult werden. Gemeinsam mit der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz gibt der BDKJ NRW e.V. zudem eine Broschüre heraus, die unter dem Titel „Kinder schützen“ grundlegende Informationen zum Thema „Kindeswohlgefährdung“ bietet. Die Broschüre kann unter www.bdkj-nrw.de kostenlos abgerufen werden.

Text: Thomas Mollen, BDKJ Diözese Münster Foto: PSG Münster 08.07.14