„Niemand soll davon ausgeschlossen sein, mobil zu sein“

Beim Jugend!politischen Abend des BDKJ fordern katholische Verbände eine sozial gerechtere und nachhaltigere Mobilität

Der BDKJ DV Münster hat zum diesjährigen Jugend!politischen Abend in die Trafostation eingeladen. Vertreter*innen der katholischen Jugendverbände DPSG, PSG, KjG, KLJB und Malteser Jugend diskutierten zusammen mit Politiker*innen aus der Region über die Zukunft der Mobilität.

Wie lassen sich soziale Teilhabe, Klimaschutz und Mobilität besser vereinbaren? Wie können junge Menschen auf dem Land mobiler werden? Was ist uns Mobilität wert? Über diese Fragen diskutierten am vergangenen Montag rund 30 Vertreter*innen aus Jugendverbänden und Politik.

Unter dem Motto „Wie sieht die Zukunft unserer Mobilität aus?“hatte der BDKJ Diözesanverband Münster zu einem Austausch in die Trafostation Münster eingeladen. Rund 30 Vertreter*innen der katholischen Jugendverbände im Bistum Münster und 9 Politiker*innen der Bundes-, Landes- und Kommunalebene nahmen an der Abendveranstaltung teil und diskutierten lebhaft darüber, wie Mobilität sozial gerechter und nachhaltiger gestaltet werden kann.

In wechselnden Gruppenkonstellationen diskutierten die Teilnehmenden Mobilität unter den drei Gesichtspunkten „Klimaschutz“, „soziale Teilhabe“ und „Stadt vs. Land“. Aufgegriffen wurden dabei aktuelle politische Diskussionen wie die um eine Nachfolge für das unter den Anwesenden recht beliebte 9-Euro-Ticket oder ein Tempolimit auf Autobahnen. Darüber hinaus ging es um einen bedarfsgerechten ÖPNV in ländlichen Regionen, mobile Barrierefreiheit und Chancen durch die Digitalisierung von Informationen und Abrufmöglichkeiten von Mobilitätsangeboten. Das unkonventionelle Diskussionsformat mit einem kreativen Ideenaustausch auf Augenhöhe würdigte Bürgermeisterin Maria Winkel als „hochinteressant“.

Wie sieht sozial gerechte Mobilität aus?

„Sozial gerechte Mobilität ist für mich einfach und intuitiv. Es gibt keinen Tarifdschungel und niemand wird davon ausgeschlossen, mobil zu sein“, formulierte Katharina Fröhle, Geistliche Leiterin des BDKJ in einer Diskussion um soziale Teilhabe durch Mobilität. Gestritten wurde anschließend um die Frage, ob ein und derselbe Ticketpreis für alle gerecht sei oder ob Einkommensschwache oder Familien weniger als Vermögende zahlen sollten. Einig war man sich am Ende der Diskussion darin, dass Transportangebote nicht nur finanzierbar, sondern auch zuverlässig sein müssen.

Wie lassen sich Klimaschutz und Mobilität vereinbaren?

In der Diskussionsrunde um nachhaltige Mobilität ging es u.a. darum, wie Preise für Mobilität die jeweiligen Auswirkungen auf das Klima besser abbilden können. Paavo Czwikla, Kreisvorsitzender der FDP Münster, sprach sich gegen generelle Verbote aus und plädierte stattdessen dafür, beim CO2-Zertifikatehandel nachzubessern. Die tatsächlichen Kohlendioxid-Emission müssten sich stärker in den Kosten für die jeweiligen Verkehrsmittel widerspiegeln.

Bezogen auf das eigene Mobilitätsverhalten erklärte Dr. Christian Schulze-Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld, dass er für kurze Strecken und bei gutem Wetter in Zukunft öfter auf das Auto verzichten wolle. Jonas Zielinski, der ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Katholischen jungen Gemeinde Münster (KjG) absolviert, fasste die Diskussion folgendermaßen zusammen: „Wenn wir wissen, welches Verkehrsmittel für welche Distanz am besten ist, haben wir viel für den Klimaschutz gewonnen.“

Jugend!politische Abende des BDKJ


Der BDKJ Diözese Münster e.V. lädt einmal jährlich zum Jugend!politischen Abend, um mit jungen Menschen und Amtsträger*innen über Politik zu diskutieren. Die Veranstaltung wird gefördert durch das Projekt #jungesnrw vom Landesjugendring NRW. Mit dem Projekt unterstützt das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Jugendverbandsarbeit dabei, die Interessen junger Menschen zum Ausdruck zu bringen.