Kühe, Quiz und Konversation

Nachhaltigkeit und Landwirtschaft als Kernthemen des jugend!politischen Ferienausklangs des BDKJ
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Interessierte Gesichter: Wie genau auf einem Milchhof gearbeitet und geplant wird, ist für viele Verbandler und Politiker etwas Neues – und einer Diskussion würdig.

Austausch bei einem Eis aus frischer Hofmilch: Das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität bekommt auf dem Hof von Milchbauer Matthias eine neue Facette.

„Auf dem Bauernhof“ war die jugend!politjsche Abendveranstaltung des BDKJ nicht nur angesiedelt, auch thematisch diskutierten Verbandler und Politiker am 13. August zwischen Kälbern und Melkmaschine.

 

„Gestartet sind wir mit 16 Kühen, heute sind wir bei 120“, startet Milchbauer Georg Schulte- Althoff die Tour über den Hof, die er und sein Sohn Matthias für die Gäste aus den katholischen Jugendverbänden und der Landes- und Bundespolitik in kleineren Gruppen anbieten. Und von diesen 120 Kühen ist nicht nur die Marke “Milchbauer Matthias“, sondern auch die Familie von Matthias Schulte-Althoff und seinem Vater abhängig. „Wir verkaufen unsere Milch an Supermärkte in der Umgebung, beliefern aber auch Hofläden und seit einiger Zeit Eisdielen“, berichtet Matthias Schulte-Althoff. „Nur so können wir von einem kleinen Betrieb wie unserem vernünftig leben.“

 

Landwirtschaft als politischer Dauerbrenner

Souveränität in der Vermarktung, Milchpreise, landwirtschaftliche Großkonzerne – das sind nur einige der Themen, die bereits während der Führung sowohl bei den Landwirten, aber auch bei den Teilnehmern immer wieder aufflammen.

Gut also, dass der BDKJ Münster genau für diese Themen zur Diskussion eingeladen hat. Nach einer kurzen Runde Jeopardy, die Themen wie Mobilität, Ernährung oder Hofleben bereits spielerisch anspricht geht es in die offene Diskussion. Und die zeigt, dass die Themen weit untereinander verzweigt sind – und dass es viele Meinungen gibt.

 

Vom Tierwohl zur Bildungspolitik

So berichtet die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) aus der praktischen Erfahrung vom Hof, andere Verbandler haben ihre Schwerpunkt auf nachhaltiger Unterstützung im Hinblick auf den Label-Dschungel bei Lebensmittel. Und während die einen für einen gemäßigten Verbrauch von Fleisch plädieren, befürworten andere eine umfassendere Informationspflicht. „Im Endeffekt ist der hohe Billligfleischverbrauch in unserer Gesellschaft auch eine Bildungs- und Strukturfrage“, findet Philipp Bangel, Diözesanleiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KjG) Münster. CDU-Landtagspolitiker Stefan Nacke schlägt eine konkrete politische Abhilfe vor: Eine Metzger-Pflicht in Supermärkten. „So können sich die Menschen weiter für Fleisch entscheiden, kaufen es aber frisch und mit weniger Verpackungsmüll.“

 

Offene Fragen zum Weiterdenken

Fast alle Kleingruppen stoßen in Ihren Diskussionen schnell auf große Grundsatzfragen, auf politische Herausforderungen, die die Startimpulse der Veranstaltung überschreiten.

„Im Endeffekt bleibt nicht nur die Frage offen, wie man alle Akteure aus Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft an einen Tisch bekommt, sondern vor allem die, wie man die Ergebnisse dieser Gespräche an alle weiterträgt“, resümiert Johannes Wilde, Diözesanvorsitzender des BDKJ Münster, die Diskussionen in kleinen Gruppen.

 

Diese Frage bleibt unbeantwortet – zunächst bis zum nächsten gemeinsamen Diskussionsformat, auf dass sich etliche Politiker und Verbandler schon beim Abschied nehmen freuen.