"Es bleibt mehr als das Klettergerüst!"

Studie zeigt Nachhaltigkeit der 72-Stunden-Aktion

Ob die Partnerschaft zwischen einer Pfadfindergruppe und einer Asylunterkunft oder der bleibende Draht zum Unterstützter nebenan: Auch neun Monate nach ihrem Ende wirkt die 72-Stunden-Aktion weiter. Das zeigt eine jetzt veröffentlichte Online-Studie zur Nachhaltigkeit der bundesweiten Sozialaktion „Uns schickt der Himmel“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Dabei hatten im Juni vergangenen Jahres rund 175.000 Freiwillige 4.000 soziale Projekte realisiert. „72 Stunden wirken länger als drei Tage. Denn es bleibt weit mehr, als zum Beispiel das neue Klettergerüst auf dem Spielplatz oder der Anstrich für das Obdachlosenheim“, so BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hatte der BDKJ 1338 Jugendliche online befragt. Die Ergebnisse gibt es unter www.72stunden.de. So birgt die Aktion etwa ein großes Vernetzungspotential. Nachweislich haben sich für die Aktionsgruppen Kontakte ergeben, die zum Großteil noch bestehen, wie etwa zum Gemeinderat der Kirchengemeinde, zu Unterstützern aber oft auch zu Politikerinnen und Politikern und anderen Jugendgruppen.

Gute Noten bekommt die Aktion weiterhin in Sachen Engagementförderung: Über die Hälfte der Befragten gibt an, sich wegen der 72-Stunden-Aktion verstärkt für etwas Gutes einzusetzen. Dies gilt insbesondere für Mädchen und Frauen. Die Studie zeigt, dass zwar mit Aktions-Ende rund drei Viertel der Projekte gänzlich beendet waren. „Die restlichen Projekte gingen entweder noch eine Weile weiter oder bestehen zum Teil noch“, so Tänzler. Eine von einer KLJB-Gruppe erbaute Weidenkirche, die mittlerweile fester Bestandteil des Gemeindelebens ist, die Spielplatzpatenschaft, die eine Messdienergruppe nach dem Bau eines Klettergerüstes übernommen hat: „Vieles, was bleibt, ist nicht in Zahlen messbar. An vielen Stellen in Deutschland hat die Aktion nachhaltig Gutes bewirkt“, ist Tänzler sicher.

Text: Michael Kreuzfelder, BDKJ-Bundesstelle Foto: Thomas Mollen, BDKJ Diözese Münster 01.04.14