„Einfach, aber besser leben!“

BDKJ Münster beschließt auf seiner Diözesanversammlung eine nachhaltige Verbandsausrichtung
  • Pressemitteilungen

Auf der Jugendburg Gemen diskutierten die Delegierten die praktische Umsetzung eines nachhaltigen Jugendverbandes gemeinsam mit politischen Gästen, bevor sie entsprechenden Antrag mit großer Mehrheit beschlossen.

Auf der Diözesanversammlung des BDKJ Münster an diesem Wochenende (06./07.03.2020) stand unter anderem das Thema Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung: Nicht nur im Studienteil wurde Nachhaltigkeit behandelt, auch ein Antrag mit dem Titel „Wir sind kritisch – auch im Konsum“ wurde verabschiedet.

 

Der von der KjG gestellte Antrag, der kritische(re) Haltungen der Verbände in den fünf Bereichen Ernährung, Energie, Mobilität, Technik und Textilien und eine Repräsentation dieser Haltung in der Öffentlichkeit fordert, wurden von den Delegierten mit großer Mehrheit angenommen.

„Das Thema ist zwar schon länger in den Verbänden präsent, durch das Positionspapier haben wir jetzt aber auch was Handfestes, zum Beispiel für die Arbeit mit der Politik“, sagte Timo Donnermeyer vom KjG Diözesanverband Münster. „Der Beschluss appelliert jetzt an alle Verbände, das Thema einzubinden und die Maßnahmen auch entsprechend  umzusetzen.“ Die praktische Umsetzung der Forderungen soll regelmäßig im Plenum in der Diözesanversammlung überprüft werden.

 

Im Vorfeld der Abstimmung wurde das Thema Nachhaltigkeit auch im Studienteil thematisiert. Gemeinsam mit Niklas Haarbusch, Soziologe der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, erarbeiteten die Delegierten zu den fünf Bereichen des Antrags erste Ideen für ihre praktische Verbandsarbeit aus. Auch Annette Watermann-Krass, Landtagsabgeordnete der SPD und Dr. Stefan Nacke, Landtagsabgeordneter der CDU, die als Gäste an der Diözesanversammlung auf der Jugendburg Gemen teilnahmen, arbeiteten in den Kleingruppen mit und appellierten an die Jugendverbandler, ihre Forderungen beizubehalten. „Sprecht uns an und setzt uns unter Druck!“, sagte Stefan Nacke und auch Annette Watermann-Krass verwies eindrücklich auf die Relevanz einer aktiven und engagierten Zivilgesellschaft.

 

Weiterhin wurde auf der zweitägigen Versammlung ein Antrag zum „Redefluss im Reißverschluss“ von den Delegierten beraten. Mit der Argumentation, dass die Redekultur in Münsters katholischen Jugendverbänden bereits gut funktioniert, auch ohne eine durch Listen geregelte, abwechselnde Beteiligung der Geschlechter, wurde dieser abgelehnt. Einen weiteren Antrag hatte der Diözesanvorstand des BDKJ Münster noch am Freitagvormittag auf die Tagesordnung gesetzt: Unter dem Titel „Wir fordern ein Europa der Menschlichkeit“ unterstützt der BDKJ die Aufnahme vor allem von schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen. „Die Situation beschäftigt uns sehr und erfordert somit eine Reaktion unsererseits“, begründete der Diözesanvorsitzende Johannes Wilde den einstimmig angenommenen Antrag, mit dem auf die inhumane Situation an der türkisch-griechischen Grenze hingewiesen werden soll.