„Ehrenamtliche sind unverzichtbare Bereicherung“

Bischof Dr. Felix Genn wirbt für Pfarreiratswahlen im November

Bischof Genn rief insbesondere die Jugendlichen dazu auf, ihr Stimmrecht zu nutzen.

Am 11. und 12. November sind fast 1,7 Millionen aufgerufen, über die Besetzung der Gremien in den Pfarreien abzustimmen. Dabei gelten in diesem Jahr zwei wesentliche Neuerungen: Erstens wurde das Wahlalter auf 14 Jahre herabgesetzt. Zweitens besteht für alle Pfarreien im Bistum erstmals die Möglichkeit, die Pfarreiratswahl als allgemeine Briefwahl durchzuführen.

Der BDKJ Münster hatte sich im vergangenen Jahr für die Absenkung des Wahlalters eingesetzt, weil Jugendliche in den Pfarreien verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und das Gemeindeleben mitgestalten. „Durch das Absenken des Wahlalters bekommen sie eine direkte Stimme“, erläutert die Geschäftsführerin des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, Marie-Luise Kamp.

„Als Kirche leben wir vom Engagement der vielen Ehrenamtlichen in unseren Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen“, sagt Münsters Bischof Dr. Felix Genn. Er bittet deshalb die Katholiken in den Pfarreien, sich als Kandidaten zur Verfügung zu stellen: „Mit ihren jeweiligen Begabungen und Charismen sind die Ehrenamtlichen eine unverzichtbare Bereicherung – ja ein konstitutives Element der Kirche – auch im Bistum Münster.“ Folglich, betont der Bischof, sei es wichtig, den Ehrenamtlichen Verantwortungs- und Entscheidungskompetenz zu übertragen.

Die Ehrenamtlichen seien die Gesichter der Kirche im Bistum Münster. Und das in besonders spannenden Zeiten, betont Genn: „Wir sind eine Kirche im Wandel und stehen in massiven Veränderungsprozessen. Diese Prozesse verlangen nach Menschen, die Verantwortung übernehmen.“ Wie beispielsweise Gabriele Ludwigs aus Steinfurt und Franziska Lehmkuhl aus Bocholt. Die beiden Frauen engagieren sich seit vielen Jahren in den Pfarreiräten ihrer Heimatgemeinden. Franziska Lehmkuhl ist mit ihren 20 Jahren ein junges Gesicht in kirchlichen Gremien: „Es macht Spaß, das Leben in der Pfarrei mitzugestalten“, zieht sie nach vier Jahren Bilanz. Bereits in ihrer ersten Legislaturperiode gehörte die Bocholterin dem Vorstand an und hat am Zukunftsbild der Pfarrei, dem lokalen Pastoralplan, mitgearbeitet. Im November wird sie erneut kandidieren: „Ich finde es wichtig, dass Jugendliche und junge Erwachsene im Pfarreirat ihre Interessen vertreten.“

Rund 30 Pfarreien haben sich bislang dafür entschieden, die allgemeine Briefwahl durchzuführen. Dies bedeutet, dass jedem wahlberechtigten Mitglied einer Pfarrei die Unterlagen zugestellt werden. Die Stimmabgabe kann neben der Zustellung per Post oder der Abgabe an dafür eingerichteten Abgabestellen auch am Wahltag im Wahllokal erfolgen. „Auf diese Weise werden alle Wahlberechtigen persönlich angesprochen und zur Wahl eingeladen, auch die, die nicht regelmäßig den Sonntagsgottesdienst besuchen oder aktiv am Leben der Pfarrei teilnehmen“, erhofft sich Marie-Luise Kamp dadurch eine höhere Wahlbeteiligung: „In den Bistümern, die das Verfahren bereits erprobt haben, war dies der Fall.“

Bischof Genn bittet alle Wahlberechtigten, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen: „Nur so bekommt der Pfarreirat eine breite Legitimation, die Rückhalt für die bevorstehenden Aufgaben ist.“

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Gudrun Niewöhner