„Die Jugend zeigt: Gemeinsam ist sie stark!“

72-Stunden-Aktion im Bistum Münster erfolgreich beendet

Die bundesweite Sozialaktion „72 Stunden – Uns schickt der Himmel“ der katholischen Jugend ist zu Ende. Punkt 17:07 Uhr am heutigen Sonntag waren die 72 Stunden rum, und fast alle 284 Gruppen im Bistum Münster haben ihre Projektaufgaben erfolgreich erledigt. „Wir haben bislang nur von einer Gruppe gehört, die noch ein paar Kleinigkeiten übrig hat“, zeigte sich Projektleiterin Kerstin Stegemann zufrieden mit dem Ergebnis. „Über 12.000 Beteiligte haben bewiesen, wie viel in der katholischen Jugend steckt. Darauf können alle stolz sein.“ Ausdrücklich lobte Stegemann auch das Engagement der erwachsenen Förderer, Projektpaten und Sponsoren, ohne die ein solcher Erfolg nicht möglich gewesen wäre.

 Ein Erfolg, der auch Münsters Bischof Dr. Felix Genn begeisterte: „Es zeigt sich: Jugendliche lassen sich engagieren. In einer solchen Aktion erfahren sie Gemeinschaft, erleben, dass sie etwas können. Gemeinsam sind sie stark!“ Die Sozialaktion sei vor allem auch eine „Vernetzungsaktion“ gewesen, sagte Genn: „Dass man zum Beispiel einen Maler anrufen kann, der bereitwillig hilft, zeigt, dass die Menschen es toll finden, wie die Jugend sich einsetzt.“ Er würde sich freuen, wenn die Jugendlichen auch zukünftig solche Sozialaktionen starten würden: Das Prinzip habe sich in den letzten Jahren bewährt und nach seinen Anfängen im Oldenburger Münsterland inzwischen bundesweiten Anklang gefunden. Bei aller Begeisterung mahnte der Bischof jedoch, Politik und Gesellschaft dürften die Einsatzbereitschaft der Jugendlichen nicht missbrauchen.

„Ich möchte nicht, dass Jugendliche und Ehrenamtler ausgenutzt werden für das, was die Gesellschaft als Ganzes nicht leisten kann. Wenn Dinge liegen gelassen werden, weil in vier Jahren ja die Jugend kommt und man denen das überlassen kann, das wäre schlecht!“ Mit Diana Terlutter (Aktionsgruppe Kleine Offene Tür St. Mauritz Münster) und Sebastian Tenbrink (Aktionsgruppe CAJ und Pfarrjugend Borghorst) zogen auch zwei Beteiligte eine positive Bilanz der Aktion: „Wir haben viel erreicht“, fand Sebastian, dessen Gruppe bei einer Not leidenden Familie den Garten verschönert und Teile der Wohnung renoviert hatte. In der Münsteraner Gruppe von Diana lautete die Aufgabe, ein Nachbarschaftstreffen zu organisieren, dessen Erlöse den Opfern der Flut in Ost- und Süddeutschland zugute kommen. „Wir hatten erst Sorge, dass wir es nicht schaffen“, erzählte Diana, „doch am Ende lief alles relativ locker.“ Sechs der 284 Aktionsgruppen im Bistum Münster hatten sich übrigens während der Woche spontan zu einer besonderen Aufgabe gemeldet: Sie reisten am Donnerstagabend in die Region um Magdeburg und halfen dort dabei, die Schäden des Hochwassers zu beseitigen. Andere Gruppen renovierten Kindergarten-Spielplätze, setzten sich für Menschen mit Behinderungen ein oder führten Projekte mit alten Menschen durch. Bundesweit fanden in den vergangenen 72 Stunden rund 4.000 Aktionen unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ statt.

 Dabei engagierten sich 175.000 Menschen in ganz Deutschland. Aber auch in anderen Ländern, beispielsweise in Belgien, Kolumbien oder Tansania beteiligten sich Jugendliche an der Aktion und setzten sich uneigennützig für andere Menschen ein. Im Bistum Münster wird die 72-Stunden-Aktion gemeinsam getragen von der Abteilung Kinder- und Jugendseelsorge des Bischöflichen Generalvikariats und dem BDKJ Diözese Münster. Bundesweite Unterstützer der Aktion sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

 Text und Foto: Thomas Mollen, BDKJ Diözese Münster 16.06.13