Sie schickt wirklich der Himmel: Rund 180 Gruppen mit 5600 Teilnehmer*innen sind im Bistum Münster bei der 72-Stunden-Aktion dabei. Am Freitag haben viele von ihnen sich nicht nur ordentlich reingekniet – einige haben auch Besuch bekommen.
Um 10 Uhr bereiten die Pfadfinder*innen in Münster Gievenbeck schon fleißig die Neugestaltung von Garten und Gruppenraum vor: „Heute Nachmittag haben wir 60 Kinder hier rumlaufen, die müssen wir vernünftig ans Arbeiten bekommen“, grinst Leiter Manuel. Außerdem ist Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu Besuch, lässt sich erklären, was die Gruppe mit dem Garten vorhat und sich zeigen, welche Schätze Besucher am Samstag auf dem Flohmarkt erstehen können. Wieso Dinge wegwerfen, wenn sich andere eventuell noch darüber freuen? Nachhaltigkeit ist schließlich ein großes Thema der 72-Stunden-Aktion.
Und um Nachhaltigkeit geht es auch im Gespräch mit den Pfadfinder*innen und der Ministerin: Nachhaltiger Umgang mit Daten wird thematisiert, die nachhaltige Wirkung der Pfadfinder als Jugendverband und die Nachhaltigkeit im Umgang mit unserer Umwelt: „Wir sind nicht alle Trump, wir können was machen und müssen was machen!“, stößt die Ministerin bei der DPSG St. Michael offene Türen ein.
Auf Augenhöhe mit Frau Karliczek in Recke
Ein offenes Gespräch gibt es bei Bildungsministerin Anja Karliczek, der KLJB Recke und Susanne Deusch und Johannes Wilde aus dem Vorstand des BDKJ Münster. Zwar gestaltet die KLJB die Kindergärten vor Ort um, die Themen gehen aber über das Kindergartenalter deutlich hinaus bis hin zum Thema BAföG. Für die Besucherin natürlich ein bekanntes Thema, bei dem sie offen für Kritik ist.
Überraschungs-Projekt in Ahaus
Ein „get-it“-Projekt haben sich die Messdienerleiter*innen der St. Marien-Gemeinde in Ahaus ausgesucht. Feierlich war die Verkündigung nicht nur in einer Hinsicht, denn: Die Gruppe darf bis Sonntag ein Fest für das Gemeinde-ansässige Seniorenzentrum engagieren, inklusive Bühnenprogramm. Johannes Röring, Mitglied des deutschen Bundestages, kann die Leiterrunde in Ahaus mit etwas Expertise unterstützen. Als KLJBler hatte er in den 80er-Jahren an einer Vorläufer-Aktion der 72-Stunden-Aktion teilgenommen.
Landwirtschaft im Fokus in Erle
Und die KLJB ist bis heute fleißig unterwegs. Bei der diesjährigen 72-Stunden-Aktion packt die Gruppe richtig an, um die Silvesterschule beim Bau des neuen Klettergerüsts zu helfen. Maschinen und Manneskraft bringen sie mit, interessierte Fragen die Bundestagsabgeordnete Ursula Schulte. Nicht nur Landwirtschaft ist ihr Thema, auch Ernährung, sodass das Gespräch bald auf Verpflegung in Schulen und das fehlerhafte Wissen über Ernährung kommt. „Ich würde die KLJB als Experten in der Verbindung von Landwirtschaft und Ernährungslehre gerne an einen Tisch mir Politikern bringen“, plant Frau Schulte für die Zukunft voraus.
Gemeinsam stark in Haltern
Messdienerleiter*innen, berentete Handwerker und die Bewohner*innen einer Obdachlosenunterkunft in einem Projekt? Logisch eigentlich: Die Leiter*innen haben die Aktion initiiert, die Bewohner*innen wissen am besten über ihre Unterkunft Bescheid und die „Anti-Rost“-Gruppe hat die wichtige Expertise.
Der Landtagsabgeordnete Josef Hovenjürgen ist positiv überrascht über die Zusammenarbeit.
Rege Fragerunde in Rhede
Ähnlich geht es Hendrik Wüst, der mit dem Fahrrad anreist. Seine Gastgeber*innen, die Pfadfinder*innen in Rhede stellen gute und kritische Fragen, die der NRW-Verkehrsminister ausführlich beantwortet. Das Projekt, einen neuen Fußweg anzulegen, wird dabei beinah zu Nebensache. Für beide Parteien kein Problem, denn: „Es ist gut und wichtig, unterschiedliche Meinungen zu haben und die jeweils andere auch zu respektieren.“
Die 72-Stunden-Aktion
Bei der Sozialaktion engagieren sich vom 23.-26. Mai 2019 junge Menschen aus ihrem Glauben heraus drei Tage lang für ein soziales, ökologisches oder internationales Projekt. In Münster wird die Aktion vom BDKJ und dem Bistum Münster gemeinsam getragen. Mehr Informationen auf www.72stunden.de.