Bundesumweltministerin Svenja Schulze besucht die 72-Stunden-Aktion

Viele Gruppen legen am zweiten Aktionstag richtig los
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An diesem Wochenende heißt es „Berge versetzen“. Rund 180 Gruppen mit 5600 Teilnehmer*innen verbessern im NRW-Teil des Bistum Münster die Welt. Schirmherrin Svenja Schulze besucht die Pfadfinder*innen in Münster-Gievenbeck.

Die Neugestaltung des Gruppenraums und des Gemeindegartens, außerdem einen Flohmarkt – um die Aktionskosten zu decken und Spenden zu sammeln. Das steht im Rahmen der 72-Stunden-Aktion bei der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) St. Michael in Münster-Gievenbeck auf dem Programm. „Wir sind natürlich dankbar, dass wir unseren Gruppenraum bisher mit Sachspenden bestücken konnten. Aber nach 15 bis 20 Jahren wird es Zeit, dass er mal etwas moderner wird“, schmunzelt Manuel, der schon seit etlichen Jahren als Pfadfinder in Gievenbeck aktiv ist, bis März auch im Vorstand saß. „Und unser Garten soll verschönert werden, damit wir die Möglichkeit haben, unseren Grüpplingen die Natur so zu zeigen, wie sie wirklich ist – mit einer Blumenwiese und Bienenhotels zum Beispiel.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist bei diesem Ziel direkt überzeugt: „Unter anderem dafür ist Jugendarbeit wichtig: Kinder sollen die Natur kennenlernen, Glühwürmchen sehen, draußen übernachten und die Geräusche ihrer Umgebung kennenlernen. Immer mehr Kinder und Jugendliche haben ihr Verständnis von Natur aus dem Fernseher und wundern sich, dass vor unserer Tür keine Elefanten und Giraffen rumlaufen.“

Veränderung in den Strukturen der Jugendarbeit

Neben der Besichtigung der Baustelle und der Verkaufsobjekte für den Flohmarkt am Samstag, entsteht zwischen der Ministerin – die im Bistum Münster Schirmherrin der 72-Stunden-Aktion ist - und den Pfadfinder*innen aus Münster eine reger Austausch über die Entwicklung der Jugendarbeit – sei es durch Datenschutzverordnungen, das Bildungssystem, dass den Kindern und Jugendlichen kaum noch Zeit lässt, sich zu engagieren oder die Wahrnehmung der Pfadfinder*innen in der Gesellschaft. In Gievenbeck sind sie eine wachsende Gemeinschaft: „Wir können uns nicht beschweren, wir haben wahrlich genug Anfragen.“

Aber trotzdem gibt es auch in St. Michael Strukturen, die die Jugendarbeit schwieriger machen. So machen die neuen Datenschutzverordnungen das Planen und Organisieren oft unnötig kompliziert. „Wir sind alle keine Experten, da bräuchten wir mehr Schulung“, so Vorstandsmitglied und Leiter Fritz. „ Oder es muss Hauptamtliche geben, die sich ausschließlich damit beschäftigen können.“ Auch in diesem Punkt ist Svenja Schulze bei den Pfadfinder*innen: „Daten und Fakten werden überall verlangt, aber keiner denkt an diejenigen, die sie erheben müssen.“

Nur mit Unterstützung möglich

Wenn ab Freitagnachmittag rund 60 Kinder im Pfarrgarten rumturnen, stehen Daten dennoch nicht mehr im Vordergrund. Dann geht es darum, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen die Welt zu verbessern – ausgerüstet mit Bagger, Pflanzen und guten Tipps von Frings Garten. Denn nur durch Kontakte und Unterstützung funktioniert Projekte wie dieses.

„Es ist einfach toll, dass so viel zusammengearbeitet wird. Und das in Person und nicht nur virtuell, dafür ist die Aktion da!“, resümiert Svenja Schulze ihren Besuch.

Die 72-Stunden-Aktion

Bei der Sozialaktion engagieren sich vom 23.-26. Mai 2019 junge Menschen aus ihrem Glauben heraus drei Tage lang für ein soziales, ökologisches oder internationales Projekt. In Münster wird die Aktion vom BDKJ und dem Bistum Münster gemeinsam getragen. Mehr Informationen auf www.72stunden.de.